Leben im St. Bonifatius (AWG) während der Corona-Pandemie

St. Bonifatius Außenwohngruppe

Mit einer weltweiten Pandemie hatte niemand 2020 gerechnet. Eine völlig neue Situation, die das Alltagsleben vieler Menschen durcheinanderbrachte. Nach einem Jahr Gewöhnungszeit blicken wir zurück wie sich das Leben der Jugendlichen und Mitarbeiter des St. Bonifatius verändert hat, wie sie sich mit dieser außergewöhnlichen Situation arrangiert haben und das Beste daraus machen.

Anfangs konnte noch niemand die Folgen von Covid-19 einschätzen. Im St. Bonifatius erkannte man die Ernsthaftigkeit der Situation an der Schließung der Schulen, da die meisten Bewohner des St. Bonifatius noch zur Schule gingen und nun plötzlich zu Hause bleiben sollten. Leider war die Zeit zu Hause nicht absehbar und es mussten Lösungen her, um durch diese schwierige Zeit durchzukommen, ohne in Frustration und Verzweiflung zu verfallen.

Besonders für die jüngere Generation waren die plötzlichen Einschränkungen schwer anzunehmen. Mal in die Stadt gehen und bummeln, Freunde treffen oder am Wochenende in die Beurlaubung fahren, erwies sich als schwierig bzw. nicht machbar. Also beschäftigte man sich mit dem was möglich war:

Gruppenintern ist die Gemeinschaft enger zusammengewachsen durch einen intensiveren Kontakt zu den Mitbewohnern. Man saß zusammen, hat öfter gemeinsam gegessen und Brettspiele gespielt. Das ist wohl einer der positiven Aspekte der Corona-Krise. In der AWG ist das Gemeinschaftsgefühl stärker gewachsen, ebenso das Zugehörigkeitsgefühl.

Selbst als eine Bewohnerin der AWG in Quarantäne musste, aufgrund eines Falles in ihrer Schule, wurde Rücksicht aufeinander genommen. Vor allem die Betreuer waren stets bemüht, die Isolation für die Betroffene so angenehm wie möglich zu gestalten. So wurde sie beispielsweise von den Betreuern bekocht und konnte die Kochfähigkeiten des Einzelnen beurteilen. Auch zur Unterhaltung wurde ihr ein altes Nintendo geschenkt oder es wurden Bücher zum Lesen gebracht.

Eine weitere gute Sache war, dass es in der AWG einen kleinen Garten gab, bei der die Bewohner die Chance hatten ins Grüne zu gehen, ohne sich oder andere zu gefährden. Der Sommer machte die Krise etwas erträglicher, das Wetter war gut, um Spaziergänge zu machen. Egal ob an der Ilmenau oder in der Lüneburger Heide.

Die Jugendlichen selbst waren auch viel offener für Aktivitäten, die sie normalerweise ungern mitgemacht hätten, gerade weil die Pandemie viele Aktivitäten nicht möglich machte. Da ließ man sich sogar auf Sport mit den Betreuern ein, ob es nun Yoga oder Krafttraining war.

Das Leben musste dennoch weitergehen und das tat es auch. Es war sehr schwer sich an die neuen Umstände zu gewöhnen und es ist immer noch schwer sie so zu akzeptieren. Doch wir alle hoffen auf Besserung und erwarten sehnsüchtig eine Zeit ohne Angst sowohl für die eigene Gesundheit als auch die unserer Liebsten.

Eine Bewohnerin der Außenwohngruppe

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